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Wo schläft der Säugling und die Mutter am sichersten und am ruhigsten?

Als Hebamme betreue ich auch Familien im Wochenbett. Dabei fällt mir auf, wie unsicher junge Familien sind in Bezug auf den Schlafplatz ihres Kindes.

Erfahrungsgemäss schlafen Kinder ruhiger je näher sie bei den Eltern sind. Stillende Mütter werden in der Regel alle zwei Stunden von ihren Säuglingen geweckt, da dann die Muttermilch bereits wieder verdaut ist. Es ist deshalb essentiell, dass die Kinder nahe bei den Müttern sind, ihre Sicherheit gewährleistet ist und sie so lange wie möglich gestillt werden.

Was Eltern aber am allermeisten verunsichert, ist das Wort plötzlicher Kindstod. Der Begriff ist auch bekannt unter der englischen Abkürzung SIDS (von engl. sudden infant death syndrome). Der plötzliche Kindstod, plötzliche Säuglingstod oder Krippentod ist das unerwartete und nicht erklärliche Versterben eines Säuglings während der Schlafenszeit. In den Industrienationen gilt er als häufigste Todesursache von Kleinkindern jenseits der Neugeborenenperiode.

Ursache:
Die eigentliche Ursache für den plötzlichen Kindstod bleibt unbekannt. Es gibt über zweihundert verschiedene Theorien.

Prävention:
Diese Empfehlungen werden von den Schweizerischen Gesellschaften für Pädiatrie und Neonatologie offiziell unterstützt.

  1. Der sicherste Schlafort für einen Säugling ist das eigene Kinderbett im Schlafzimmer der Eltern oder ein Beistellbett im Elternschlafzimmer.
  2. Das Kind soll im ersten Lebensjahr im Elternzimmer schlafen.
  3. Säuglinge unter 3 Monaten sollten nur im Elternbett schlafen, wenn beide Elternteile Nichtraucher sind und keinen Alkohol konsumieren. Wenn Mütter oder Väter sedierende Medikamente, Alkohol oder Drogen konsumieren gehört das Baby nicht ins Elternbett, sondern in sein eigenes Bettchen im Elternschlafzimmer.
  4. Falls sich Eltern dafür entscheiden, mit ihrem Kind im Familienbett zu schlafen, müssen gewisse Bedingungen erfüllt sein:
  • Es muss genügend Platz vorhanden sein, das Bett muss gross genug sein, damit sowohl die Eltern wie auch der Säugling bequem liegen können.
  • Die Matratze muss fest sein und im Bett soll es weder Felle, Stofftiere, Nuschelis, noch überflüssige Kissen haben.
  • Die Raumtemperatur soll 17–19 Grad Celsius betragen.
  • Das Baby soll im Haus keine Kopfbedeckung tragen.
  • Das Baby soll in Rückenlage schlafen (leichte Seitenlage oder Bauchlage kann tagsüber praktiziert werden).
  • Das Baby soll, wenn immer möglich, gestillt werden. Muttermilch bietet aufgrund ihrer Zusammensetzung einen natürlichen Schutz gegen Allergien und Infektionen.
  • Das Kind soll, wenn immer möglich, mindestens 6 Monate ausschliesslich gestillt werden, bevor mit der Beikost begonnen wird.