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Mit Kleinkindern ins Schwimmbad

Für die Einen das perfekte Sonntagnachmittags-Vergnügen, für die Anderen ein notwendiges Übel, das einige Male pro Jahr sein muss.

Wenn Kleinkinder oder Säuglinge, bei Wassertemperaturen von 32 – 34 Grad, ins Element Wasser eingeführt werden und dies regelmässig und mit Freude geschieht, stehen die Chancen gut, dass sie für den Rest ihres Lebens Freude am kühlen Nass haben.

Sich vom Wasser tragen lassen, ist ein Gefühl, dass uns unweigerlich an die Zeit vor der Geburt erinnert. Säuglinge besitzen Reflexe, die sie vor dem Ertrinken bewahren. Der Tauchreflex ist ein Schutzmechanismus, der bei allen lungenatmenden Lebewesen beim Eintauchen ins Wasser beobachtet werden kann. Beim Neugeborenen ist dieser Reflex sehr stark ausgeprägt, er reduziert sich aber innerhalb weniger Wochen nach der Geburt. Durch regelmässigen Kontakt mit dem Wasser verstärkt er sich wieder und lässt sich sogar bewusst trainieren. Das heisst jetzt aber nicht, dass wir die Babys einfach in den Pool werfen sollen. Vielmehr soll die Freude am Wasser gefördert werden. Ob man sich nun entscheidet einen Babyschwimmkurs zu machen, spielt dabei keine Rolle. Hauptsache, wir vermitteln dem Kind Sicherheit und Spass im Wasser.

Gestern war ich in der Badi und habe den Bademeister gefragt, was er denn noch zum Babypool sagen könne. Er meinte: «Die Damen und Herren sollen den Babys doch bitte Schwimmwindeln anziehen! Die Kleinkinderbecken im Freibad sind oft viel zu kalt, was bei den Kleinen Durchfall auslöst. Es ist wichtig, dass Alle, die in die Badi gehen unmittelbar duschen bevor sie den Köpfler wagen! Denn es zählt nicht, ob man zu Hause gerade geduscht hat. Ein erwachsener Mensch sondert innerhalb weniger Stunden soviel Harnstoff über die Haut ab, wie ein siebenjähriger Knabe, der ins Wasser pinkelt!»

Ui ui ui, das habe ich nicht gewusst! Das machen wir doch bestimmt, Herr Bademeister!

Kleinkinder brauchen ungeteilte Aufmerksamkeit im Wasser und man darf sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Wir stehen als Erwachsene in Griffnähe neben ihnen, denn kleine Kinder ertrinken lautlos. Ein Blick auf’s Smartphone und weg sind sie …

Auch wenn es ein Wassermuffel sein sollte, wird sich Dein Kind dem Thema Wasser spätestens in der Schule stellen müssen, denn der Schwimmunterricht ist obligatorisch. Schwimmen lernen oder mindestens lernen, wie man NICHT ertrinkt, ist ein Muss und je früher man damit beginnt, desto besser.

Dem perfekten und zufriedenen Sonntagnachmittags-Vergnügen steht also nichts mehr im Wege und die Chancen stehen gut, dass Du nach dem Schwimmbadbesuch mit einem zufriedenen und müden Kind nach Hause gehst. Und wer liebt sie nicht, die zufriedenen, müden Kleinkinder mit den glaceverschmierten Mündern?

Viel Vergnügen in der Badi!