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Wie gelingt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Das Thema «arbeitende» Eltern ist ein viel Diskutiertes. Und schnell werden Stimmen laut, die sagen, Vereinbarkeit ist gar nicht möglich. Es ist eine Tatsache, dass eine Mama, die neben der Familienbetreuung auch arbeitet, eigentlich zwei Jobs hat und dass sie oft an ihre Grenzen kommt. Leider ist es meistens so, dass arbeitende Mamas zwischen 20% und 60% arbeiten und der Rest ist Kinderbetreuung (die nicht weniger aufwändig ist, aber unbezahlt). Dass auch Papas heute Kinder betreuen und weniger arbeiten (meist reduzieren sie um 10-20%), gehört ebenfalls zu diesem Thema – und ist eher neu für die Schweiz. Viele Familien leben heute dieses Modell, das entweder aus finanziellen Gründen gewählt wurde oder weil man auf Gleichberechtigung setzt.

Wie also kann diese Vereinbarkeit gelingen, ohne dass jemand auf der Strecke bleibt?

Eines vorweg: Unser System gibt vor, wie Vereinbarkeit umsetzbar ist – also, wie wir in der Schweiz politisch und sozial organisiert sind. Im Gegensatz zu Deutschland gehen Frauen ja bereits nach 14 Wochen wieder arbeiten, es gibt keine Elternzeit bis zu einem Jahr. Firmen, die sozial und kinderfreundlich eingestellt sind, sucht man oft vergebens. Hier ist zu hoffen, dass sich noch einiges tut. Zum Glück gibt es Firmen (wie z.B. Lidl), die sich hier starkt verbessert haben und ihren Angestellten mehr Anreiz bieten, die Familie und den Job unter einen Hut zu bringen.

Eine gute Kinderbetreuung ist das A und O

Aus meiner Erfahrung – und ich habe immer weitergearbeitet – geht nichts über eine gute Kinderbetreuung. Eine kleine Klammer: Wer von zu Hause aus arbeitet und dabei die Kinder betreuen will, denkt illusorisch. Es ist schlicht nicht möglich. Also: Egal, ob man im Home Office arbeitet oder in einem Büro – die Kinder sollten in dieser Zeit fremdbetreut werden. Normalerweise kommen hier Grosseltern und Kitas zum Zuge. Ab und zu gibt es befreundete Familien und immer öfter auch Nannies, die Kinder betreuen. Wichtig ist, dass man als Mutter die Tage klar definiert und dies auch dem Arbeitgeber so mitteilt.

Ist auch der Papa zu Hause und hat zum Beispiel einen Papatag, übernimmt er einen Betreuungstag. Auch dies sollte immer fix der selbe Tag sein, damit die Frau am gleichen Tag ins Büro gehen kann. Eine flexible Lösung macht alles schwieriger, schnell ist man nur noch am hin und her organisieren.

Wer als junge Mutter auf Jobsuche ist, sollte sich zudem nicht über Fragen von möglichen Arbeitgebern wundern, die z.B. lauten können: «Haben Sie die Kinderbetreuung sichergestellt?» oder «Was ist, wenn das Kind mal krank ist?». Leider sind noch immer viele Arbeitgeber nicht sehr sozial eingestellt und Mütter oft benachteiligt. Dabei vergessen sie, dass eine motivierte junge Mutter sich oftmals freut, neben den Kindern auch einer anderen Tätigkeit nachzugehen, die ihr vielleicht viel Spass macht.

Wer nicht gut organisiert, scheitert

Dass man gestresst ist, gehört wohl zum Alltag von jungen Familien. Aufpassen muss man aber, wenn der Stress zunimmt. Es ist noch eher ein Tabuthema, aber junge Eltern können in eine Burn-out-Falle tappen. Wichtig ist, dass Eltern, die beide einer Tätigkeit nachgehen, sich gut organisieren. Noch wichtiger ist, dass man miteinander spricht. Folgende Tipps helfen:

  • Wer organisiert die Familie mehr und trifft Entscheidungen? Beide Eltern, eher die Mutter oder eher der Vater?
  • Welche Hobbys müssen daneben noch Platz haben und zeitlich abgestimmt werden? Es ist sinnvoll, dies zusammen zu besprechen.
  • Eine gute Kommunikation der Eltern über Termine, Änderungen von Arbeitstagen etc. sollte täglich stattfinden: Absprechen, wer was organisiert: Znüni/Essen für die Kinder, wer bringt sie in die Kita, wer holt sie ab? Wer geht mit ihnen zum Arzt?
  • Die Betreuungspersonen sollten immer informiert sein, wo die beiden Eltern arbeiten und wie sie bei Fragen oder Krankheit der Kinder erreichbar sind.
  • Wenn alle gestresst sind, sollte man die Bremse ziehen, sich hinsetzen und analysieren, wo man optimieren kann (Änderung, wer die Kinder in die Kita bringt, Änderung der Arbeitstage, Reduktion des Pensums, andere Aufgabenverteilung). Es hilft nichts, wenn sich alle nur gestresst und ihren Aufgaben nicht gewachsen fühlen.

Weitere Informationen zu unseren Mutter- & Vaterschaftsbedingungen: https://www.lidl.ch/statics/lidl-offering-ch/ds_doc/GAV_final_DE.pdf

Impressionen Eltern-Kind-Büro bei Lidl Schweiz