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Bonding - Verbindung zum Baby aufnehmen

Bereits während der Schwangerschaft hast Du eine tiefe Bindung zu Deinem Kind entwickelt. Jetzt, wo Du es endlich im Arm halten darfst, wird diese Verbindung – das sogenannte Bonding – sich noch weiter intensivieren.

Ganz egal, wo Du Dein Baby zur Welt gebracht hast, wichtig ist, dass Du, Dein Kind und Dein Partner nach der Geburt eine ungestörte Zeit miteinander verbringen könnt, damit ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Euch entsteht. Deshalb sorgen viele Spitäler und Geburtshäuser für diese Intimität. Nach der Geburt wird das Licht im Bereich der jungen Familie gedämpft und das Pflegepersonal stört nur, wenn es unbedingt nötig ist. Jetzt könnt Ihr Euer Baby ganz für Euch alleine geniessen: Ist es nicht süss? Diese herzigen Fingerchen! Und wie es riecht – so zart und fein! Wahrscheinlich seid Ihr von Glücksgefühlen durchströmt. Dem Baby geht es ähnlich: Es fühlt sich wohl in Eurer Nähe, es hört vertraute Stimmen und spürt Eure Zuneigung. Solche innigen Momente stärken Eure Bindung ganz automatisch und lösen bei den Eltern ein spontanes Fürsorgeverhalten aus. Verstärkend kommt hinzu, dass durch all diese Reize auch körperliche Veränderungen bei Dir angeregt werden, beispielsweise der Milchflussreflex, der das Stillen ermöglicht und die innige Mutter-Kind-Beziehung wesentlich prägt. Doch ähnlich wie beim Stillen kann das Urvertrauen, das ausschlaggebend für das spätere Selbstvertrauen des Kindes ist, auch bei der liebevollen Gabe des Fläschchens wachsen. Das Füttern des Kindes mit dem Fläschchen kann auch der Papa übernehmen. Dies stärkt auch seine Bindung zu seinem Kind, genauso wie eine aufmerksame und zärtliche Pflege. Versucht im Alltag Eurem Baby von Anfang an zu erklären, was Ihr mit ihm vorhabt. Sprecht mit ihm, wenn Ihr es wickelt, wenn Ihr es anzieht oder singt ihm etwas vor, bevor es einschläft. Das hilft Euch dabei, Euch wirklich auf Euer Kind einzulassen, und es bekommt es das schöne Gefühl, dass es im Mittelpunkt Eurer Aufmerksamkeit steht.

Babys brauchen Verlässlichkeit

Im Laufe der ersten Zeit werdet Ihr feststellen, wie sich die Bindung zwischen Euch und Eurem Kind verändert. Während Ihr anfangs wahrscheinlich von einem überwältigenden Gefühl der Liebe für dieses hilflose Kindlein überschwemmt worden seid, wird diese Liebe nach einiger Zeit konkreter. Je mehr sich seine Persönlichkeit zeigt, desto individueller und umfassender gestaltet sich die Verbindung zu ihm. Ein erster wichtiger Meilenstein für viele Eltern ist beispielsweise das erste Lächeln ihres Babys. Doch nicht nur die Eltern, sondern auch das Kleine hat ein ausgeprägtes Bindungsverhalten. Zum Glück, denn es braucht seine Eltern, die es umsorgen, begleiten und seine Bedürfnisse nach Nahrung, Wärme und Liebe stillen. Diese Bedürfnisse drückt das Neugeborene in der ersten Zeit hauptsächlich durch Weinen aus. Durch gutes Beobachten lernen Eltern, die Unterschiede im Weinen zu erkennen. Sie hören, ob es Hunger hat, müde ist, oder ob es getragen werden möchte. Und je besser die Eltern auf das Weinen reagieren und seine Bedürfnisse wahrnehmen, desto sicherer wird die Beziehung zwischen ihnen und dem Baby. Babys brauchen Verlässlichkeit, das Wissen, dass eine Bezugsperson da ist und seine Bedürfnisse erkennt. Durch die Anerkennung und Befriedigung seiner Bedürfnisse erfährt es, dass es so angenommen wird wie es ist. Das hilft ihm, sich zu entwickeln und zu binden.