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Füttern mit dem Fläschchen

Es kann viele Gründe geben, sich gegen das Stillen zu entscheiden. Doch wenn das Kind nicht gestillt wird, sollten in den ersten vier Monaten Anfangsnahrungen gegeben werden, weil diese den Bedürfnissen des Säuglings am besten angepasst sind.

Natürlich ist Muttermilch die perfekte Nahrung für jedes Baby. Doch auch ungestillte Kinder können sich gesund entwickeln und stellen sich relativ problemlos auf Ersatznahrung im Fläschchen um. Manchmal kann es anfangs zu Verdauungsstörungen kommen, bei denen Du immer Rat vom Kinderarzt einholen solltest. Ein Vorteil der Flaschennahrung liegt in der Möglichkeit, sich als Eltern – oder auch mit anderen Betreuungspersonen – beim Füttern abzuwechseln. Wichtig ist jedoch genauso wie bei gestillten Kindern, dass der Körperkontakt beim Füttern nicht zu kurz kommt. Deshalb gilt: Das Baby beim Füttern nah an sich herannehmen und eine wohltuende Wärme herstellen, während des Fütterns Blickkontakt halten und sanft mit ihm sprechen. Denn beim Füttern tankt das Kind nicht nur Nahrung, sondern auch Zuwendung und Liebe.

Das Baby braucht in 24 Stunden rund sechs bis acht Flaschenmahlzeiten. Sind im familiären Umfeld Allergien bekannt, ist es ratsam, hypoallergene Ersatzmilch zu verwenden. Das kann das kindliche Allergierisiko deutlich senken. Ansonsten solltest Du Dich für eine Pre-Nahrung – eine Startmilch für die ersten vier bis sechs Lebenswochen – entscheiden, denn sie ist der Muttermilch am ähnlichsten und enthält keine zusätzlichen Kohlenhydrate in Form von Zucker und Stärke. Pre-Nahrung kann daher wie Muttermilch nach Bedarf gefüttert werden. Danach kann auf Anfangsmilch, zuerst auf die 1er-Milch und etwa ab dem 6. Lebensmonat auf die 2er-Milch umgestellt werden. Lass Dich dazu von Deinem Kinderarzt beraten. Fertige Babynahrung verwendest Du nach den Angaben auf der Packung. Wichtig ist, das Fläschchen immer erst kurz vor dem Gebrauch zuzubereiten und die Milch innerhalb einer Stunde zu verbrauchen und Nahrungsreste niemals aufzuheben. So kann eine fürs Baby gefährliche Keimbildung in der Nahrung verhindert werden. Ausserdem müssen Fläschchen und Sauger vor dem Gebrauch immer sterilisiert werden. Verwende für die Zubereitung immer abgekochtes Wasser, mit dem das Pulver in der Flasche angerührt wird. Bevor Du das Fläschchen Deinem Kind zum Trinken gibst, prüfe immer die Temperatur der Milch. Diese sollte etwa körperwarm sein. Dafür gibst Du einen Tropfen auf Dein Handgelenk, so merkst Du schnell, ob es noch zu heiss ist.

Pre-Milch ist wegen der Ähnlichkeit zur Muttermilch auch geeignet für die Zwiemilchernährung (Stillen und Flaschenernährung parallel). Diese Form der Ernährung wird empfohlen, wenn Du zu wenig Milch hast, teilweise wieder arbeitest oder aus anderen Gründen zufüttern möchtest oder musst. Du kannst entweder jedes Mal zuerst Stillen und anschliessend etwas künstliche Milch anbieten oder abwechseln. Nach jeder Mahlzeit sollte das Baby ein Bäuerchen machen. Hebe das Kind dafür hoch, lege es an Deine Schulter und klopfe ihm leicht auf den Rücken. Verschluckte Luft kann so über den Mund entweichen und keine schmerzhaften Blähungen oder Koliken hervorrufen.

Muttermilch auf Vorrat

Wenn Du arbeitest oder Du Dir ab und zu ein wenig Unabhängigkeit bewahren möchtest, kannst Du Deine Muttermilch selbstverständlich auch abpumpen. So können auch Dein Partner, Grosseltern und Babysitter Dein Kind mit dem Fläschchen füttern, so dass Du ein paar Stunden für Dich geniessen kannst. Zum Abpumpen gibt es mechanische und strombetriebene Modelle. Lass Dich nicht entmutigen, wenn es beim ersten Mal nicht klappt – teste daher ruhig mehre Varianten und finde heraus, was für Dich am besten passt.

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Die Ernährung während der Stillzeit Das tut Dir jetzt gut!

Genau wie während der Schwangerschaft hat die Ernährung auch in der Stillzeit einen grossen Einfluss auf das Baby. Worauf solltest Du besonders achten und welche Vitamine und Nährstoffe sind jetzt wichtig?

Vergiss bei aller Fürsorge rund um Dein Baby Dich selbst nicht. In der Stillzeit ist eine gesunde Ernährung ebenso wichtig wie in der Schwangerschaft, so dass Du gesund und fit bleibst. Grundsätzlich gelten die gleichen Empfehlungen – nämlich eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Milch, Fleisch und wertvollem Pflanzenöl. Vorsichtsmassnahmen betreffend Rohmilchprodukten, rohem Fleisch und Fisch sind nicht mehr notwendig. Auf Kaffee und schwarzen Tee musst Du nicht unbedingt verzichten. Bis zu drei Tassen pro Tag sind in Ordnung, allerdings wird empfohlen, diese jeweils nach dem Stillen zu trinken. Für das Baby ist es von Vorteil, wenn Du auch in der Stillzeit keinen Alkohol trinkst. Dein täglicher Kalorienbedarf steigt in der Stillzeit etwa um 300 bis 500 Kalorien, die Du mit frischem oder getrocknetem Obst oder Vollkornprodukten schnell wieder drin hast. Viele stillende Mütter haben Lust auf kleinere, dafür häufigere Portionen. Mache jedoch auf keinen Fall eine Radikaldiät. Damit würdest Du nicht nur riskieren, dass die Milchproduktion nachlässt, sondern auch, dass giftige Schwermetalle, die sich im mütterlichen Fettgewebe eingelagert haben, in die Muttermilch übergehen. Als vertretbar gilt eine sanfte Gewichtsreduktion von etwa 2 Kilo pro Monat. Wichtig ist auch, dass Du genügend trinkst – 2 bis 3 Liter sind ausreichend. Wähle Wasser, Kräutertee und verdünnte Säfte. Die Zusammensetzung Deiner Milch hängt nur wenig mit Deiner momentanen Ernährung, sondern eher mit den langfristigen Essgewohnheiten zusammen. Bei einem Mangel an abwechslungsreicher Kost kannst Du Dich deshalb in der Stillzeit ausgelaugt und kraftlos fühlen, weil Deine Reserven für die Milchproduktion angezapft werden. Der Grund für das Bauchweh Deines Babys liegt deshalb meistens nicht an Deinem Speiseplan, sondern weil sein Darm noch nicht ausgereift ist. Dies ist erst mit ungefähr 12 bis 16 Lebenswochen der Fall.

Nur in seltenen Fällen können allergieauslösende Stoffe aus der Nahrung der Mutter über die Muttermilch zum Baby übergehen. Wenn Du so etwas vermutest, streiche das verdächtige Nahrungsmittel für zwei Wochen aus Deinem Speiseplan. Beobachte, ob es dem Baby besser geht. Wenn sich sein Zustand verschlechtert, sobald Du dieses Nahrungsmittel wieder isst, solltest Du bis zum Ende der Stillzeit darauf verzichten. Grundsätzlich gilt aber: Du kannst essen, was Du möchtest. Die früher weit verbreitete Annahme, dass das Baby durch das, was Du isst, vermehrt zu Koliken, Blähungen und wundem Po neigen könnte, ist in vielen wissenschaftlichen Studien nicht bestätigt worden.

Übrigens gilt auch für Medikamente, die während der Stillzeit eingenommen werden, das Gleiche wie in der Schwangerschaft: Sie müssen für stillende Mütter zugelassen werden. Falls Du Medikamente brauchst, erwähne in der Apotheke oder Drogerie, dass Du stillst und lass Dich entsprechend beraten.

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Tipps rund ums Stillen

Jedes Baby hat seinen eigenen Rhythmus: Stille es deshalb nach seinem Bedarf – auch in der Nacht. Wichtig dabei ist eine entspannte Haltung und die Stillposition, um alle Bereiche der Brust gut zu entleeren.

Wenn Du spürst, dass Dein Baby hungrig ist, suchst Du Dir einen ruhigen Ort. Ganz egal wo immer Du stillen möchtest, mach es Dir vorher bequem, vielleicht mit einem Kissen oder einem speziellen Stillkissen. Stelle Dir nach Möglichkeit ein Glas Wasser oder Tee bereit und nimm dann Dein Kind zu Dir. Sprich mit ihm und sage ihm, dass es jetzt gleich etwas Feines zu trinken gibt. Gleichzeitig bringst Du Dein Kind in die Stillposition. Stillen kannst Du im Sitzen, zum Beispiel in der Wiegehaltung: Sie ist unkompliziert und kann fast überall angewendet werden. Wenn Du Deinen Arm mit einem Kissen unterstützt, kannst Du ganz entspannt stillen. Die Seiten- oder Rückenhaltung eignet sich bei unruhigen Kindern. Mit der Hand lässt sich der Kopf des Kindes leicht und gezielt an die Brust ziehen. Diese Position hilft, die Milchgänge in Richtung Achsel gut zu entleeren. Stillen im Liegen ist vor allem in der Nacht ideal oder immer dann, wenn Du Dich ausruhen oder vielleicht sogar ein bisschen schlafen möchtest. Dazu legst Du Dich entspannt auf eine Seite und positionierst Deinen Kopf auf dem Arm. Lege Dich Bauch an Bauch zu Deinem Kind, so dass sich sein Mund auf der Höhe Deiner Brustwarze befindet. Mit Deinem oberen Arm stützt Du seinen Kopf und seinen Rücken. Biete ihm nun Deine Brust an und vergewissere Dich, dass es Brustwarze und Warzenhof im Mund hat und gut saugt.

Ein voll gestilltes Baby braucht während der ersten sechs Monate keine zusätzliche Nahrung. Die tägliche Trinkmenge kann schwanken. Du hast vielleicht ab und zu das Gefühl, Du hättest plötzlich zu wenig Milch. Lass Dich nicht verunsichern. Dadurch, dass Dein Kind hungriger ist, möchte es mehr trinken. Wenn Du es deshalb mehr anlegst, regt dies die Milchbildung ebenfalls mehr an. Nach etwa zwei Tagen pendelt sich so der normale Stillrhythmus wieder ein. Zeichen für genügend Milch sind fünf bis sechs nasse Windeln pro Tag sowie mehrmals täglich Stuhlgang in den ersten Wochen. Ausserdem ist es nach den Mahlzeiten meist zufrieden, entspannt und macht einen gesunden Eindruck, d.h. es hat eine gesunde Farbe, eine elastische Haut und ist seinem Alter entsprechend aufgeweckt und aktiv.

Wichtig in den ersten Tagen ist, dass Du so viel wie möglich mit Deinem Neugeborenen zusammen bist – Tag und Nacht. So lernst Du seine Bedürfnisse besser kennen und kannst gleichzeitig das Stillen mit ihm üben. Stille es, so oft es dies wünscht. Halte es beim Stillen nahe an Deinem Körper und achte darauf, dass es die Brust gut erfasst hat. Wechsle die Seiten beim Stillen nach etwa 15 bis 20 Minuten. Gib Deinem Kind nur die Brust und vermeide Nuggi, Schoppen und Brusthütchen, damit es in seinem Saugverhalten an der Brust nicht verwirrt wird. Pflege Deine Brustwarzen nach jedem Stillen mit etwas Milch. Einfach etwas Deiner Milch rund Warze und Warzenhof einreiben und an der Luft antrocknen lassen. Das hilft, die gereizte Haut unempfindlicher zu machen. Bist Du unsicher oder tauchen Probleme auf, kannst Du jederzeit Deine Hebamme, eine Stillberaterin oder auch in der Mütterberatung Deines Wohnortes um Rat fragen.

Das erste Stillen

Die Natur hat es so eingerichtet, dass Du Dein Baby ganz allein ernähren kannst. Dein Körper hat sich bereits während der Schwangerschaft darauf vorbereitet – denn Deine Milch ist die ideale Nahrung für Dein Kind.

 An Deiner Brust bekommt Dein Kind alles, was es in den ersten Monaten an Nahrung benötigt. Sie ist perfekt auf den kindlichen Organismus abgestimmt und enthält nicht nur alle wichtigen Nähr- und Abwehrstoffe, sondern ist auch jederzeit und immer in der richtigen Temperatur und keimfrei vorhanden. Sie besteht zu 88 Prozent aus Wasser, daneben enthält sie Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Vitamine und Eisen. Damit Du einen möglichst optimalen Start in die Stillzeit hast, sollte Dein Baby direkt nach der Geburt auf Deiner nackten Haut liegen dürfen, das weckt seinen Suchreflex. Gib ihm Zeit und erlaube ihm, in Ruhe nach Deiner Brustwarze zu suchen und zu saugen, so lange es möchte. Am Anfang produziert die Brust sogenannte Vormilch (Kolostrum), die wichtige Vitamine und Immunstoffe enthält. Nach und nach verändern sich Eiweiss-, Kohlenhydrat- und Fettgehalte und stellen sich laufend auf die sich wandelnden Bedürfnisse des Neugeborenen ein. Deine Milch ist aber nicht nur die perfekte Nahrung: Während des Stillens entsteht durch den Körperkontakt und die Zuwendung auch eine besonders enge Beziehung zwischen Dir und Deinem Baby. Zudem versorgt die Muttermilch das Kind mit Immun- und Abwehrstoffen und schützt es so vor Krankheiten. Stillen begünstigt ausserdem die optimale Entwicklung der Gesichts- und der Mundmuskulatur sowie des Kiefers. Auch für die stillende Mutter selbst bietet das Stillen Vorteile: Die Stillhormone fördern die Rückbildung der Gebärmutter und senkt ausserdem das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Nicht zuletzt entlastet Stillen das Portemonnaie und die Umwelt.

Aus medizinischer Sicht können über 98 Prozent der Mütter stillen. Das macht doch Mut, oder? Habe Geduld, auch wenn der Milcheinschuss zunächst etwas auf sich warten lässt. Das Baby hat genügend Reserven für die ersten Tage. Der ganze Prozess, bis die Muttermilch richtig fliesst, umfasst nach der Geburt ungefähr zehn Tage und auch danach kann es noch etwas dauern, bis die Menge genau den Bedürfnissen des Babys entspricht. Wichtig ist, dass Du Dich ganz auf den Rhythmus Deines Babys einlässt und nicht nach festen Zeiten stillst, sondern immer dann, wenn es nach der Brust verlangt. Trinke rund 3 Liter Wasser oder auch Tee, das regt den Milchfluss an. Nimm also Dein Kind nahe an Dich heran – Deine Hebamme wird Dir die richtige Anlegetechnik genau zeigen. Die ersten Züge können leicht schmerzhaft sein, doch das lässt rasch nach, wenn die Milch zu fliessen beginnt.

Lass dann Dein Baby so lange trinken wie es möchte. Gerade in den ersten Tagen ist es sehr wichtig, dass es lange saugen darf, weil das Deinem Körper das Signal gibt, dass da ein Neugeborenes Hunger hat. Stelle Dich darauf ein, dass das Stillen anfangs sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb mache es Dir so bequem wie möglich und lass das Baby an beiden Brüsten trinken. Wechsle dabei die Reihenfolge ab – mal links, dann rechts usw. Wichtig: Gönne Dir viel Ruhe und achte auf eine gesunde Ernährung während der Stillzeit.

Nicht immer klappt gleich alles von Anfang an reibungslos mit dem Stillen. Frage bei Problemen oder Beschwerden eine Stillberaterin, Deine Hebamme oder später in der Mütterberatung um Rat. Falls Du nicht stillen möchtest oder nicht stillen kannst, stehen Dir diese Fachfrauen jederzeit unterstützend zur Seite.

Hilfe und Unterstützung

Stillen ist die natürlichste Sache der Welt. Trotzdem ist es eine Fähigkeit, die jede Mutter erst erlernen muss. Wenn Du bei Problemen nicht mehr weiter weisst, suche Rat bei einer Fachperson (siehe unten). Jede Mutter hat Anrecht auf drei Stillberatungen (Vergütung durch die Krankenversicherung).

Kostenlose Stillberatungen bekommst Du bei den Stillberaterinnen der La Leche League Schweiz.

Bei folgenden Stellen erhältst Du Informationen zu Adressen von Fachpersonen in Deiner Nähe:

Still- und Laktationsberaterinnen
Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen (BSS) BSS c/o Manuela Eggli, Eichwaldstr. 5, 3294 Büren a.A.
Tel 077 533 97 01
E-Mail: office@stillen.ch

La Leche League Stillberaterinnen und -treffen
La Leche League Schweiz, Postfach 197, 8053 Zürich
Tel./Fax 044 940 10 12
E-Mail: info@lalecheleague.ch

Hebammen
Schweizerischer Hebammenverband, Geschäftsstelle Rosenweg 25 C, Postfach, 3000 Bern 23
Tel. 031 332 63 40, Fax 031 332 76 19
E-Mail: info@hebamme.ch

Mütter- und Väterberatung

Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung (SF MVB)
c/o polsan, Effingerstrasse 2, 3011 Bern
Tel. 062 511 20 11
E-Mail: info@sf-mvb.ch

Deine Ärztin oder Dein Arzt

Elternnotruf

24 Stunden Hilfe und Beratung: 0848 35 45 55

Bonding - Verbindung zum Baby aufnehmen

Bereits während der Schwangerschaft hast Du eine tiefe Bindung zu Deinem Kind entwickelt. Jetzt, wo Du es endlich im Arm halten darfst, wird diese Verbindung – das sogenannte Bonding – sich noch weiter intensivieren.

Ganz egal, wo Du Dein Baby zur Welt gebracht hast, wichtig ist, dass Du, Dein Kind und Dein Partner nach der Geburt eine ungestörte Zeit miteinander verbringen könnt, damit ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Euch entsteht. Deshalb sorgen viele Spitäler und Geburtshäuser für diese Intimität. Nach der Geburt wird das Licht im Bereich der jungen Familie gedämpft und das Pflegepersonal stört nur, wenn es unbedingt nötig ist. Jetzt könnt Ihr Euer Baby ganz für Euch alleine geniessen: Ist es nicht süss? Diese herzigen Fingerchen! Und wie es riecht – so zart und fein! Wahrscheinlich seid Ihr von Glücksgefühlen durchströmt. Dem Baby geht es ähnlich: Es fühlt sich wohl in Eurer Nähe, es hört vertraute Stimmen und spürt Eure Zuneigung. Solche innigen Momente stärken Eure Bindung ganz automatisch und lösen bei den Eltern ein spontanes Fürsorgeverhalten aus. Verstärkend kommt hinzu, dass durch all diese Reize auch körperliche Veränderungen bei Dir angeregt werden, beispielsweise der Milchflussreflex, der das Stillen ermöglicht und die innige Mutter-Kind-Beziehung wesentlich prägt. Doch ähnlich wie beim Stillen kann das Urvertrauen, das ausschlaggebend für das spätere Selbstvertrauen des Kindes ist, auch bei der liebevollen Gabe des Fläschchens wachsen. Das Füttern des Kindes mit dem Fläschchen kann auch der Papa übernehmen. Dies stärkt auch seine Bindung zu seinem Kind, genauso wie eine aufmerksame und zärtliche Pflege. Versucht im Alltag Eurem Baby von Anfang an zu erklären, was Ihr mit ihm vorhabt. Sprecht mit ihm, wenn Ihr es wickelt, wenn Ihr es anzieht oder singt ihm etwas vor, bevor es einschläft. Das hilft Euch dabei, Euch wirklich auf Euer Kind einzulassen, und es bekommt es das schöne Gefühl, dass es im Mittelpunkt Eurer Aufmerksamkeit steht.

Babys brauchen Verlässlichkeit

Im Laufe der ersten Zeit werdet Ihr feststellen, wie sich die Bindung zwischen Euch und Eurem Kind verändert. Während Ihr anfangs wahrscheinlich von einem überwältigenden Gefühl der Liebe für dieses hilflose Kindlein überschwemmt worden seid, wird diese Liebe nach einiger Zeit konkreter. Je mehr sich seine Persönlichkeit zeigt, desto individueller und umfassender gestaltet sich die Verbindung zu ihm. Ein erster wichtiger Meilenstein für viele Eltern ist beispielsweise das erste Lächeln ihres Babys. Doch nicht nur die Eltern, sondern auch das Kleine hat ein ausgeprägtes Bindungsverhalten. Zum Glück, denn es braucht seine Eltern, die es umsorgen, begleiten und seine Bedürfnisse nach Nahrung, Wärme und Liebe stillen. Diese Bedürfnisse drückt das Neugeborene in der ersten Zeit hauptsächlich durch Weinen aus. Durch gutes Beobachten lernen Eltern, die Unterschiede im Weinen zu erkennen. Sie hören, ob es Hunger hat, müde ist, oder ob es getragen werden möchte. Und je besser die Eltern auf das Weinen reagieren und seine Bedürfnisse wahrnehmen, desto sicherer wird die Beziehung zwischen ihnen und dem Baby. Babys brauchen Verlässlichkeit, das Wissen, dass eine Bezugsperson da ist und seine Bedürfnisse erkennt. Durch die Anerkennung und Befriedigung seiner Bedürfnisse erfährt es, dass es so angenommen wird wie es ist. Das hilft ihm, sich zu entwickeln und zu binden.

Geburtsmethoden und -verlauf Die Geburt beginnt

Bald kannst Du Dein Baby in den Armen halten. Doch dazwischen liegt noch die Geburt, die in vier Phasen abläuft.

Eine Spontangeburt läuft in vier Phasen ab: Zuerst spürst Du, wie die Wehen regelmässig werden und in einem Abstand von weniger als sieben Minuten kommen. Dies ist die Eröffnungsphase, während der auch die Fruchtblase platzt. Nun beginnt die eigentliche Austreibungsperiode, die mit der vollständigen Erweiterung des Muttermundes auf insgesamt 10 Zentimeter anfängt. Danach beginnt die Austreibungsperiode. Wahrscheinlich wirst Du diese Phase als die anstrengendste der ganzen Geburt erleben. Auch für Dein Kind bedeutet sie Schwerstarbeit. Seine Herztöne werden daher laufend überwacht, damit eine allfällige Beeinträchtigung der kindlichen Versorgung sofort bemerkt werden würde. In der frühen Austreibungsphase kommen die Wehen nun alle zwei bis drei Minuten. Das Baby drückt stark nach unten. Diese Phase dauert beim ersten Kind meist länger. Wechsle nun die Geburtspositionen, so dass Du besser mit den Schmerzen umgehen kannst. Versuche, die Pausen zwischen den Wehen zur Erholung zu nutzen und Kraft zu sammeln für die dritte Phase, die Pressphase. Diese beginnt, wenn sich das Köpfchen optimal am Beckenausgang befindet. Der Druck, der dadurch entsteht, bewirkt einen natürlichen Drang zu pressen. Die meisten Frauen brauchen jetzt keine genaue Anleitung durch die Hebamme, sondern schieben das Kind instinktiv richtig aus dem Becken heraus. Auch eine bestimmte Press- oder Atemtechnik ist dafür nicht zwingend erforderlich. Im Gegenteil, kurzfristig einstudierte Techniken können sogar hinderlich sein. Lasse einfach den Atem kommen und gehen und schicke in jeder Wehenpause einen tiefen Atemzug zu Deinem Kind. Geschafft, Dein Kind ist da und es wird Dir auf den Bauch gelegt! Was für ein bewegender Moment! Du wirst sehen, bald schon sucht es nach Deiner Brust. Wenn Du es nun anlegst, sorgt der Saugreiz dafür, dass sich die Plazenta löst und nach draussen geschoben wird. Die Nachgeburtsphase hast Du somit bereits hinter Dir. Jetzt hast Du – und auch Dein Partner – viel Zeit mit Eurem Baby. Falls der Damm gerissen ist und Du genäht werden musst, kann damit noch zugewartet werden.

Wann ist eine Geburtseinleitung nötig?

Die meisten Kinder werden um den errechneten Geburtstermin herum geboren. Wird der Termin jedoch um mehr als eine Woche überschritten, kann eine Geburtseinleitung das Risiko für Komplikationen senken. Ob und wenn ja, wann eine Geburt eingeleitet wird, ist immer eine individuelle Entscheidung. Sie hängt hauptsächlich davon ab, ob das Risiko für Komplikationen bei der Geburt erhöht ist. Dieses Risiko wird unter anderem davon beeinflusst, wie weit der Termin überschritten ist, wie alt eine Frau ist und wie gross das Kind ist.

Wann wird ein Kaiserschnitt gemacht?

Ein Kaiserschnitt wird gemacht, wenn das Kind auf normalen Weg nicht oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen geboren werden kann. Das ist beispielsweise der Fall, wenn das Kind quer liegt, oder wenn die Plazenta die Öffnung der Gebärmutter – den Gebärmutterhals – verschliesst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in westlichen Ländern bei etwa 10 bis 15 Prozent der Geburten aus medizinischen Gründen ein Kaiserschnitt notwendig ist. Wenn alles reibungslos läuft, dauert die gesamte Operation etwa eine Stunde. Dabei kann das Kind bereits etwa nach 10 bis 15 Minuten aus der Gebärmutter geholt werden, in Notfällen sogar noch schneller. Weitere Gründe für einen Kaiserschnitt sind auch beispielsweise ein zu schmales Becken oder wenn die Mutter bereits einmal eine traumatische Geburt erlebt hat, so dass nur noch ein Kaiserschnitt in Frage kommt. Zudem gibt es Frauen, die per Kaiserschnitt gebären möchten, weil sie sich dadurch Schmerzen ersparen und Risikofaktoren während der Geburt möglichst ausschalten wollen. Beim geplanten Kaiserschnitt wird ungefähr sieben bis zehn Tage vor dem errechneten Geburtstermin operiert. Dies hat den Vorteil, dass sich sowohl die werdende Mutter als auch das OP-Team vorbereiten kann.

Frühchen Zu früh geboren

Wenn Dein Baby vor der vollendeten 37. Woche zur Welt kommt, gehört es zu den früh geborenen. Je früher es geboren wird, desto mehr medizinische Hilfe ist erforderlich, damit es sich gesund entwickeln kann.

Ein sogenanntes «Frühchen» ist meist sehr klein und untergewichtig. Seine Atmung klingt angestrengt und beschleunigt. Je nach dem in welcher Woche es geboren wurde, haben sich verschiedene Funktionen noch nicht voll ausgebildet. Deshalb gilt: Je früher sich eine Frühgeburt ankündigt, desto wichtiger ist es, dass die Betreuung und die Geburt in einem Perinatalzentrum stattfinden, denn hier stehen alle intensivmedizinischen Techniken und Methoden zur Verfügung, die Deinem Kind das Überleben ermöglichen. In der Schweiz gibt es mittlerweile zahlreiche solcher Perinatalzentren an Spitälern, wo Schwangere und Kinder optimal versorgt werden, wenn nicht alles so rund läuft. Ein solches Kompetenzzentrum vereint alle Fachspezialisten unter einem Dach, deren Unterstützung rund um eine risikobehaftete Geburt erforderlich sein kann: Hebammen, Geburtshelfer, Neonatologen, Anästhesisten und bei Bedarf auch Kinderneurologen oder Kinderkardiologen. Die enge Kooperation sowie genaue Kenntnisse über die Entwicklung des ungeborenen Kindes und das Wissen über die Vorgänge der Anpassung an das Leben ausserhalb des Mutterleibs erlauben es, viele Probleme des Frühgeborenen vorauszusehen und die neonatologische Betreuung schon im Vorfeld der Geburt einzuleiten.

Mutter und Kind sind beisammen

Ziel der Neonatologie ist es, auch unter erschwerten Bedingungen optimale Unterstützung für einen guten Start ins Leben zu leisten. Frühgeburtlichkeit, Anpassungsstörungen oder Krankheiten eines Neugeborenen betreffen sowohl das Kind selber als auch die ganze Familie. Deshalb wird in einem Perinatalzentrum grosser Wert darauf gelegt, dass auch schwer kranke oder sehr kleine Frühgeborene individuell und familienorientiert betreut werden. Sobald Dein Baby geboren ist, braucht es viel Nähe, Wärme und Körperkontakt. Wenn es auf der Intensivstation überwacht werden muss, ist es wichtig, dass Du so oft wie möglich bei ihm sein kannst. Wahrscheinlich musst Du am Anfang Deine Milch abpumpen und mit dem Fläschchen füttern, weil viele Frühgeborene zunächst noch Schwierigkeiten haben, an der Brust zu trinken.

Gut betreut – von Anfang an

Das Ziel ist es, so früh wie möglich in den regelmässigen Kontrolluntersuchungen Komplikationen und Probleme im Verlauf der Schwangerschaft festzustellen und dann rasch und unkompliziert die notwendigen Massnahmen einzuleiten. Sollte sich also eine Risikoschwangerschaft bei Dir abzeichnen, ist entweder eine ambulante oder stationäre Betreuung in einem Perinatalzentrum angezeigt, wo Fachpersonen den Verlauf überwachen und Dich und Dein Kind individuell betreuen. Das Fachteam an einem Perinatalzentrum ist allzeit bereit für unerwartete oder plötzliche Geburten. Das gilt ganz besonders auch für die Geburt von Kindern vor der 37. Schwangerschaftswoche.

Vorteile und Wirkungen der verschiedenen Geburtspositionen

Die Schwerkraft unterstützt den Geburtsvorgang – wenn Du also bei Wehenbeginn umhergehst und weiterhin in Bewegung bleibst, hilft Dir dies, das Baby hinauszuschieben.

Geburtspositionen gibt es viele, sei dies beispielsweise sitzend auf dem Geburtshocker, kniend, hängend am Partner, im Wasser, liegend im Bett, in der tiefen Hocke oder im Knie-Ellenbogen-Stand. Du brauchst Dich auch gar nicht vorher für etwas zu entscheiden, Du kannst die Position auch jederzeit wechseln, je nach dem was Dir im Moment gerade guttut. Wichtig ist, dass Du weisst, dass die verschiedenen Geburtspositionen einen grossen Einfluss auf den Geburtsverlauf haben. Denn je nach Bewegungen und Position kannst Du Schmerzen lindern, mit starken Wehen besser umgehen und so die Geburt erleichtern. Folge bei der Wahl der Position Deinem Gefühl und bewege Dich frei – keine Position ist für alle Geburtssituationen oder für die ganze Geburt optimal. Bewege Dich, probiere verschiedene Stellungen im Hocken, im Knien, im Stehen, im Gehen oder im Sitzen aus – dadurch werden Deine Wehen geburtswirksamer und sind weniger schmerzhaft als im Liegen. Gehe in den Wehenpausen umher. Wiege und drehe das Becken, als würdest Du bauchtanzen. Wenn die Eröffnungsphase sehr lange dauert, versuche es mit einem warmen Bad oder hocke Dich auf einen niedrigen Stuhl unter die Dusche.

Stehen: Stehen kann die Geburt beschleunigen, weil die Wehen in dieser Position meist effektiver und weniger schmerzhaft sind. Stehen erleichtert auch das Pressen und lindert Rückenschmerzen, da das Baby weniger aufs Kreuzbein drückt. Lehne Dich beim Stehen zum Beispiel an Deinen Partner an oder stütze Dich an eine Wand. Die meisten Geburtshäuser oder -spitäler verfügen auch über eine Hängevorrichtung, so dass Du aufrecht gebären kannst und dabei von der Schwerkraft unterstützt wirst. Frage danach.

Knien und Hocken: Auch beim Knien oder Hocken, beispielsweise auf einem Gymnastikball, Stuhl oder einem speziellen Geburtshocker, wird die Schwerkraft ausgenutzt. In diesen Positionen brauchst Du weniger Kraft um zu pressen, da der Oberkörper besser drücken kann und so ein schnelles Tiefertreten des Babys gefördert wird. Zudem eignen sie sich bestens für eine entspannende Massage am Rücken.

Vierfüsslerstand: Versuche auch den Vierfüsslerstand, denn er lindert Rückenschmerzen und eignet sich gut zum Beckenkreisen und -schaukeln. In dieser Position sind das Steissbein und die Beckengelenke frei beweglich, das gibt weniger Druck auf den Damm und das Risiko für einen Dammriss ist geringer.

Geburtsvorbereitung - finde Deinen eigenen Weg!

Du bist 9 Monate schwanger. Nutze diese Zeit für Dich und Dein Baby. Ausserdem gibt es viel zu entscheiden: Möchtest Du einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen? Wo möchtest Du gebären? Und was braucht das Baby für die erste Zeit?

Geburtsvorbereitung bedeutet nicht nur die direkte Vorbereitung auf die Geburt, sondern auch, den Körper in seinen Veränderungsprozessen zu unterstützen. Dabei kannst Du die lange Zeit der Schwangerschaft nutzen und von Anfang an damit beginnen, einige Übungen in Deinen Alltag einzubauen. Dabei geht es vor allem um Deine Haltung und Deine Bewegungen, Deinen Beckenboden und Deinen Atem. Im Vordergrund steht dabei immer die Selbstwahrnehmung, das heisst: Du spürst, dass Dir etwas so guttut oder im Gegenteil, dass etwas weniger günstig ist für Dich. Durch die Körperwahrnehmung im Alltag lernst Du ganz schnell, Haltung, Bewegung und Atem bewusst Deinen neuen Bedürfnissen anzupassen. Je früher Du damit anfängst, desto selbstverständlicher wir dies für Dich – nicht nur bei der Geburt, sondern auch in Deinem weiteren Leben kannst Du davon profitieren. Geburtsvorbereitung bedeutet deshalb vor allem die Veränderungen in der Schwangerschaft wahrzunehmen, zu begleiten und sich auf das grosse Ereignis Geburt einzustellen. Du brauchst also kein aufgesetztes Training, sondern das Gespür für die körperlichen Vorgänge und Bedürfnisse sind hier wichtig. Möchtest Du einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen, wähle ihn deshalb mit Bedacht. Die Kurse sind sehr unterschiedlich: Es gibt Paarkurse, Hebammenkurse, Geburtsvorbereitungskurse im Wasser oder mit Yoga und vieles weitere mehr. Wichtig ist, dass ein Kurs die drei Bereiche «Körperarbeit mit Atemübungen», «Informationen über Schwangerschaft, Entwicklung, Geburtsverlauf, Stillen etc.» und den «Austausch mit anderen» beinhaltet.

Wo und wie gebären?

Zudem solltest Du Dich während der Schwangerschaft frühzeitig entscheiden, wo und durch wen Du die Kontrolluntersuchungen machen und wo Du Dein Kind zur Welt bringen möchtest. Ob Spital, Hausgeburt oder Geburtshaus – informiere Dich über die verschiedenen Geburtsorte, aber auch über die Geburtsmöglichkeiten und -methoden. Wichtig ist jedoch, dass Du trotzdem flexibel bist, denn Dein Kind bestimmt jetzt schon mit! Es kann alle Deine Pläne über den Haufen werfen, indem es früher als erwartet kommt oder unerwartete Komplikationen auftauchen. Im Vordergrund steht deshalb, dass Du Vertrauen in die Dich betreuenden Personen hast und das Gefühl bekommst, gut aufgehoben zu sein – egal, ob Du schliesslich im Spital, in einem Geburtshaus oder zu Hause gebären wirst.

Was braucht ein Neugeborenes?

Auf der Suche nach der Erstausstattung für Dein Baby wirst Du schnell merken: Das Angebot an Produkten ist riesig und die Auswahl entsprechend schwierig. Was das Baby zum Anziehen, Wickeln, Pflegen, Stillen, Schlafen und für unterwegs benötigt erfährst Du in unseren Checklisten. ((entsprechende Checklisten erstellen!))

Linktipps:

www.hebammensuche.ch: Dies ist die offizielle Webseite des Schweizerischen Hebammenverbandes. Hier findest Du eine Hebamme, ihr Leistungsangebot und ihre Verfügbarkeit in Deiner Nähe. Idealerweise suchst Du Deine Hebamme drei bis vier Monate vor der Geburt. Wähle zwischen einer Beleghebamme: Du geht mit der von Dir gewählten Hebamme (die Du beispielsweise vom Geburtsvorbereitungskurs her kennst) ins Spital zur Geburt. Oder wähle eine freischaffende Hebamme, falls Du eine Hausgeburt oder eine Wassergeburt planst.

www.geburtshaus.ch: Dies ist die Webseite der Interessengemeinschaft der Geburtshäuser Schweiz. Die IGGH-CH arbeitet eng mit dem Schweizerischen Hebammenverband zusammen. Hier findest Du die Adressen aller Geburtshäuser der Schweiz.

Vater werden 10 Tipps für werdende Papas

Während der Schwangerschaft liegt der Fokus grösstenteils bei Deiner Partnerin. Doch auch auf Dich als werdender Vater kommt viel Spannendes zu. Unsere Tipps sollen es Dir erleichtern, Dich auf Deine neue Rolle einzustimmen.

Tipp 1

Deine Partnerin ist schwanger! Von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt – Stimmungsschwankungen sind jetzt völlig normal. Keine Angst. das liegt an den Hormonen und ist vorübergehend. Auch wenn sie zweifelt, zickig ist oder weint – nimm es nicht persönlich. Bleib ruhig, zeige Verständnis, schliesse sie in Deine Arme und schenkt Euch gegenseitig Kraft. Die könnt Ihr für die bevorstehende Zeit als werdende Eltern gut gebrauchen.

Tipp 2

Besprecht Eure Wünsche und Bedürfnisse als Eltern gemeinsam: Wie organisiert Ihr Euer Familien- und Arbeitsleben? Wer übernimmt die Betreuung Eures Babys? Macht Euch rechtzeitig Gedanken und besprecht diese unter Umständen auch mit den werdenden Grosseltern oder informiert Euch über freie Krippenplätze oder andere Betreuungsmöglichkeiten.

Tipp 3

Finde Deinen eigenen Weg und achte auf eine gute Worklife-Balance, so dass Du Deine verschiedenen Rollen – als Vater, als Ehemann und als Arbeitstätiger – gut unter einen Hut bringst. Vielleicht möchtest Du Teilzeit arbeiten und die Familienarbeit mit Deiner Partnerin aufteilen? Besprich die Möglichkeiten mit Deinem Arbeitgeber.

Tipp 4

Überlege Dir, wie Du mit Deinem Kind eine Bindung aufbauen kannst. Gönne Dir deshalb nach der Geburt ab und zu auch mal reine Papa-Tage. So wird die Bindung zu Deinem Baby noch inniger und Du lernst Dein Kind von einer ganz neuen Seite kennen. Hilfreich ist auch, wenn Du im Alltag feste Aufgaben übernimmst, sei es das Baden, das Füttern oder auch Gutenachtrituale. Natürlich darf auch das Schmusen, Spielen, Füttern und Herumtragen nicht zu kurz kommen.

Tipp 5

Unterstütze Deine Partnerin während der Schwangerschaft aktiv. Je runder der Bauch wird, desto mehr kleine Beschwerden können bei ihr auftauchen. Verwöhne sie ab und zu mit einer sanften Massage und einem feinen, gesunden Essen, nimm ihr anstrengende Hausarbeiten ab und ermutige sie zu gemeinsamen Spaziergängen an der frischen Luft. Erzählt einander, was Ihr fühlt und was Ihr voneinander und von der zukünftigen Familie erwartet. Absolviert Geburtsvorbereitungskurse gemeinsam und richtet zusammen das Kinderzimmer ein. All das tut Euch beiden gut und stärkt Eure Partnerschaft!

Tipp 6

Kuscheln und Sex haben während der Schwangerschaft ist jederzeit möglich und schadet dem Baby nicht. Finde heraus, was Deiner Partnerin und Dir jetzt Spass macht. Vielleicht hat sie nicht auf alles Lust, weil sie vielleicht unter Übelkeit, schmerzenden Brüsten oder unter ihrem runden Bauch leidet. Doch mit Fantasie und Einfühlungsvermögen merkt Ihr bestimmt schnell, was Euch glücklich macht.

Tipp 7

Wenn sich Deine Partnerin Deine Anwesenheit bei der Geburt wünscht, kannst Du in gemeinsamen Geburtsvorbereitungskursen viele Tipps und Tricks lernen, wie Du sie bei der Geburt unterstützen kannst. Viele werdende Väter fühlen sich dann während der Geburt trotzdem etwas hilflos. Begleite Deine Partnerin deshalb idealerweise bei wichtigen Kontrolluntersuchungen und kläre mit diesen Fachpersonen alle Deine Fragen, Unsicherheiten und allfälligen Ängste und Sorgen.

Tipp 8

Als frischgebackener Vater bist Du bestimmt sehr stolz auf Deine Partnerin und auf Dein Kind. Vielleicht möchtest Du ihr für das geschenkte Glück danken. Überlege Dir, wie Du ihr eine Freude machen kannst? Besorge beispielsweise ihr Lieblingsessen und fülle den Kühlschrank, wenn sie mit dem Baby nach Hause kommt. Wenn Deine Partnerin stillt, denk daran, dass sie jetzt besonders gesund und vitaminreich essen sollte, damit sie wieder zu Kräften kommt. Alkohol ist übrigens auch während der Stillzeit tabu!

Tipp 9

Nimm Dir jetzt ab besten ein paar Tage frei, so dass Ihr in der ersten Zeit Euer Familienleben mit dem Baby gut organisieren und das gemeinsame Glück geniessen könnt. Während der Mutterschaftsurlaub für erwerbstätige Mütter im Bundesgesetz verankert ist, ist der Anspruch auf einen Vaterschaftsurlaub nicht geregelt. Doch glücklicherweise bieten immer mehr Arbeitgeber werdenden Vätern die Möglichkeit, nach der Geburt ihres Kindes einen Vaterschaftsurlaub zu beziehen. Wende Dich an Deinen Arbeitgeber und kläre frühzeitig ab, wie bei Dir im Unternehmen der Vaterschaftsurlaub geregelt ist.

Tipp 10

Das Baby schreit, die Wäscheberge türmen sich und Durchschlafen ist schwierig? Bleib möglichst gelassen! Das geht vorüber! Wichtig ist einzig und allein, dass Du und Deine Partnerin Euch viel Zeit nehmt – für das Baby und für Euch beide! Schenkt Euch gegenseitig körperliche Nähe, Achtsamkeit, Geduld, Sicherheit und ganz viel Liebe – so tankt Ihr Kraft und Energie auch für unruhigere Zeiten!